Ohne Helm zur Trauung

Cristina Wunder

Artikel geschrieben von:

Cristina Wunder

Da staunte unser Trauredner Guido nicht schlecht, als der Bräutigam mit einer Polizeieskorte zur Location kam.

Mit dem Blick auf seine geliebte Harley und den blauen Himmel beschliesst Reto, sich kurzerhand auf den Sattel zu schwingen und mit der Harley zu seiner Trauung zu fahren.
Schöne Sommertage muss man ja ausnützen zum Harley fahren.
Ausserdem konnte Reto sich dabei super entspannen.

Als er dann so vor dem Spiegel stand – im adretten Anzug, mit gepflegtem Bart und gestylter Frisur – und dann den Helm sah, schüttelte er den Kopf.
«Da ruiniere ich mir nur die Frisur!», erzählte er seinem Spiegelbild.
Schliesslich war es nur ein kleines Stück bis zur Traulocation, da konnte man das schon wagen. So machte sich der Bräutigam gemütlich auf seiner Harley auf den Weg.

Die Sonne wärmte sein Gesicht und er war in den Gedanken ganz bei seiner Traumfrau, der er gleich das Ja-Wort geben würde. «Das ist Glück», dachte er,  «auf einer Harley zu sitzen und gleich die tollste Frau heiraten zu dürfen.»

Seine romantischen Gedanken wurden jäh von zwei Polizisten unterbrochen, die ihm mit einem Stoppzeichen zeigten, dass er auf die Seite fahren sollte.

«Ich bin doch nicht zu schnell gefahren?», witzelte Reto. Ernst antwortete ihm einer der Polizisten: «Sie haben keinen Helm auf. Sie wissen schon, dass dies Pflicht ist?»
Reto probierte ihnen zu erklären, das dies nicht möglich war, dass er gleich heiraten würde und auf keinen Fall das mit plattgedrückten Haaren wollte!
Er hoffte natürlich auf ein Einsehen der Polizei.

Nun, ein Einsehen hatten sie schon, aber nur bei der Busse. Verständnis hatten sie natürlich und sie wollten  auch keine Spielverderber sein.
So beschlossen sie, ihm einen Helm auszuleihen, den Reto jetzt trotz aller Ausreden aufsetzen musste und begleiteten ihn.

So kam es, dass der Bräutigam mit einer Eskorte der Polizei durchs Dorf fuhr.

Was der Bräutigam dann mit seiner plattgedrückten Frisur machte, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis. Da müsst ihr wohl Guido fragen!

 

 

Beitrag teilen